Deutscher Gewerkschaftsbund

11.01.2018
PM der IG Metall

SIEMENS muss bleiben !!! Demo 19.1. Görlitz !!!

IG Metall Ostsachsen lädt Bundeskanzlerin Angela Merkel zur Großdemonstration am 19. Januar 2018 nach Görlitz ein

Die IG Metall Ostsachsen plant gemeinsam mit den Beschäftigten von Siemens und Bombardier in Görlitz sowie der gesamten Stadt eine Großdemonstration am Freitag, den 19. Januar 2018 um 13 Uhr. Die Kolleginnen und Kollegen werden ab 13 Uhr von ihren Werken aus zum Brautwiesenplatz laufen. Von dort geht es geschlossen vorbei am Bahnhof durch die Innenstadt bis zum Obermarkt. Dort findet um ca. 14 Uhr die zentrale Großkundgebung statt.

Die angekündigte Schließung des Siemenswerks in Görlitz bis spätestens 2023 und die nach wie vor prekäre Situation der Bombardier-Beschäftigten in Görlitz sind Thema der Demonstration. Die Stadt Görlitz würde eine derart große Abbauwelle von industriellen Arbeitskräften nicht verkraften und hätte ein infrastrukturelles Problem, das sich bis auf die Klein- und Handwerksbetriebe auswirken würde. Ein Ausbluten der Region wäre die Folge.

Wir haben Bundeskanzlerin Angela Merkel eingeladen, uns an diesem Tag zu begleiten oder aber auf der Kundgebung zu den Bürgerinnen und Bürger der Stadt Görlitz und den Beschäftigten von Siemens und Bombardier zu sprechen. Bombardier produziert vor allem für die Deutsche Bahn. Es kann nicht sein, dass mit Hilfe von europäischen Fördermitteln die Verlagerung von Werken unterstützt wird. Es kann nicht sein, dass der Grundsatz “Deutsche Waren – in deutschen Werken“ ersetzt wird durch “billiger ist besser“. Gute Arbeit hat ihren Preis und gerade im Bereich des Bahnsektors gilt eine hohe Qualität und Sicherheit.

Joe Kaeser, Vorstandsvorsitzender von Siemens hat allein in der letzten Wahlperiode achtmal die Bundeskanzlerin auf Terminen begleitet, um Aufträge zu generieren und um sich von der Bundeskanzlerin Türen öffnen zu lassen. Wir erwarten von der Bundesregierung, die beiden Unternehmen an ihre gesellschaftspolitische Verantwortung zu erinnern.

Wir stellen fest, dass keinerlei logische Erklärung für eine Schließung des Werkes von Siemens in Görlitz vorliegt und Siemens sich damit von der Region Ost verabschiedet.

Im Rahmen des Transformationsprozesses hin zur Industrie 4.0 muss die Politik darauf hinwirken, dass Unternehmen - wie Siemens - die Milliardengewinne abschöpfen, auch zu investieren. Gelingt dies für einen so großen Konzern wie Siemens nicht, sehen wir die Gefahr, dass der gesamte Transformationsprozess auch einen massiven Arbeitsplatzabbau und damit eine Gefährdung des Standorts Deutschlands zur Folge haben könnte.

„Wir teilen diese Schwarzmalerei nicht“, so Jan Otto, Erster Bevollmächtigter IG Metall Ostsachsen. „Allerdings müssen die Unternehmen auch ihre gesellschaftspolitische Verantwortung übernehmen. Gerade von Angela Merkel erwarten wir als ein Kind des Ostens, dass sie die Menschen in unserer Region unterstützt. Wir wollen gemeinsam mutig in die Zukunft schauen, als Zeichen gegen die rechtspopulistischen Akteure in unserer Region, die viel versprechen, aber wenig davon halten und keine Lösungen anbieten. Für diesen neuen Mut braucht es eine belastbare Basis, dafür braucht es gute Arbeitsplätze. Wir erwarten, dass sich die Bundeskanzlerin klar zur Tarifautonomie bekennt und damit unseren Kampf für mehr Tarifverträge in dieser Region unterstützt.

Denn: Schöne Landschaften sind noch lange kein Garant für gute Arbeitsplätze.“


Nach oben